Vier-Augen-Gespräch mit drei Personen

Bürgermeister Sepp Mißlbeck dürfte dafür verantwortlich sein, dass nur Stadträte von UDI und SPD bei der Ortsbesichtigung am Audi Sportpark anwesend waren. 

Wenn es um den Sport, insbesondere um die Interessen des Fußballs, geht, ist Sepp Mißlbeck in seinem Element und läuft nicht nur zu großer Form auf, sondern zeigt auch, welches Temperament in ihm steckt.

Das bekam zunächst der UDI-Fraktionsvorsitzende Gerd Werding in einer UDI-internen, heftigen Debatte zu spüren, als er sich für die Belange des Naturschutzes beim Audi-Sportpark stark machte.

In einer Referentenbesprechung war auch Umweltreferent Rupert Ebner Zielscheibe einer lautstarken Attacke des dritten Bürgermeisters. Beide Temperamentsausbrüche oder vielleicht Wutanfälle räumt “charming Sepp” freimütig ein.

Zumindest mit seinem Fraktionskollegen Gerd Werding wollte er aber die Sache bereinigen und lud zum Vier-Augen-Gespräch beim Audi Sportpark.

Genauer: Mißlbeck bat den verantwortlichen Referenten Gabriel Engert dieses Gespräch zu arrangieren. Dazu geladen wurde auch Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle, nicht aber der Umweltreferent, obgleich es um Fragen des Landschaftsschutzes geht, wenn der FC Ingolstadt als Ersatz für wegfallende Spielfelder auf den ESV-Gelände beim Sportpark eine neue Spielfläche erhält. Wer den Umweltreferenten hier nicht dabei haben wollte, kann offen bleiben, möglicherweise der Bürgermeister und auch die beiden anwesenden Referenten.

Da es eigentlich um Klärung UDI-interner Probleme ging, waren natürlich Vertreter anderer Parteien nicht anwesend. Ausnahme: Manfred Schuhmann von der SPD. Wie formuliert Sepp Mißlbeck hier wunderbar: Das Treffen fand statt “unter der durch Zufall geprägten Teilnahme meines alten Freundes Dr. Schuhmann”. Es wurde also ein Vier-Augen-Gespräch mit drei (genauer fünf) Personen.

Angesichts der geschilderten Umstände war das Treffen natürlich ohne jegliche kommunalpolitische Relevanz. Wohl aber war es einen Artikel in der Tageszeitung wert. Und das war gut so: So erfuhr der Bürger, was so alles an Meinungsbildung nicht im Stadtrat läuft.

Wahrheitsgehalt: 90 Prozent