CSU: „Der beste Schutz vor zu hohen Mieten ist der Bau von Wohnungen“

In der Zukunftswerkstatt der CSU diskutierten die Bürger über ihre Vorstellungen einer Stadt zum Leben, Wohnen und Arbeiten.

Unter dem Titel „Leben, Kultur, Soziales und Wohnen“ hatte die CSU Ingolstadt zur mittlerweile fünften Zukunftswerkstatt mit Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel eingeladen. Unter den rund 60 Gästen hieß CSU Kreisvorsitzender Alfred Grob diesmal auch zwei Gebärdendolmetscherinnen willkommen, die durch den Abend begleiteten, sowie die Zuschauer am dem Facebook livestream.

Auch CSU Fraktionsvorsitzende Patricia Klein freute sich über die große Resonanz. Den ersten Diskussionsaufschlag machte der Hausherr des Veranstaltungsorts, Ulrich Resch, Direktor der AOK Ingolstadt. Er forderte von der Lokalpolitik “regionale Lösungen für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsvorsorgestruktur.“ Gleichwohl: „Deutschland hat eines der besten medizinischen Versorgungssysteme.“ Die regionale Vernetzung konnte Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel bereits in Aussicht stellen, hierzu sei ein Termin im kommenden Jahr geplant.

Zwei Themen beherrschten dann den Vortrag des Oberbürgermeisters und die anschließenden Fragen der Bürger an diesem Abend: das Thema Wohnungsbau und das Thema Pflege und Inklusion. „Wir müssen bauen, bauen, bauen“ beschrieb Lösel seine Herangehensweise an die Kernaufgabe der Stadt, den Bürgern und Zuzugswilligen wertigen und bezahlbaren Wohnraum bieten zu können. „Der beste Schutz vor zu hohen Mieten ist der Bau von geförderten Wohnungen.“ Aufgrund der Investitionen in den vergangenen Jahren, wie zum Beispiel das „Sonderbauprogramm“ der GWG, liegt Ingolstadt aber bereits jetzt auf dem ersten Platz im bayernweiten Vergleich der Großstädte.

So verfügt Ingolstadt mit 8,6 % im Vergleich zu den acht größten Städten Bayerns über den höchsten Anteil an gefördertem Wohnraum, gemessen am Gesamtwohnungsbestand. Diese Sozialwohnungsquote soll bis zum Jahr 2026 auf 11 % ausgebaut werden. Ein klares Wort fand Lösel auch zu dem Gerücht, die GWG solle verkauft werden: „Unser kommunaler Wohnungsbestand bleibt.“

Da die Fragen zum Thema Kultur ausblieben, nannte Lösel einige Zahlen: in den letzten 6 Jahren sei so viel für Kultur ausgegeben worden wie nie zuvor, nämlich ca. 22 Mio. Euro in 2019 und weitere 29 Mio. Euro, die für 2020 eingeplant seien. Für das MKKD seien 32,6 Mio. vorgesehen, die Planungen für die Kammerspiele seien aufgenommen worden, die Sanierung des Stadttheaters stehe bevor, alles zusammen ergebe Investitionen für die Kultur in Ingolstadt im dreistelligen Millionenbereich.

Auf die Frage eines Bürgers nach dem wohl zu erwartenden steigenden Bedarf an Pflege- und Seniorenwohnheimen erklärte Lösel, die Verwaltung sei bereits beauftragt, Vorratsflächen zu identifizieren um Investoren zu finden, die bereit sind Pflegeheime zu bauen. Dass nicht nur diese behindertengerecht gebaut werden müssen sondern Barrierefreiheit im öffentlichen Raum generell eine Rolle spielt, wurde in den Diskussionsbeiträgen der Teilnehmer deutlich.

Der Dialog spannte sich vom Wunsch nach der barrierefreien Zugänglichkeit des Donauufers im Rahmen der Neugestaltung der Donauufer über das Gehwegabsenkungsprogramm bis hin zu den Schwierigkeiten für Schwerhörige, eine adäquate Ausbildungs- oder Arbeitsstelle zu finden.

Alle Anregungen und Diskussionsbeiträge wurden wieder protokolliert und fließen bei der Erarbeitung des Wahlprogramms der CSU ein.